Tips zur Schnittblumenpflege

So halten Schnittblumen länger

Schnittblumen sind schön. Denn sie holen wie kaum etwas anderes die aktuelle Jahreszeit in die eigenen vier Wände. Schnittblumen welken, sagen Sie? Natürlich, aber sie halten länger, wenn Sie richtig gepflegt werden!

Grundsätzliches

Vorweggenommen sei, dass die Pflege der Schnittblumen nicht erst mit dem Anschneiden anfängt. Deshalb entfernt man im Blumenfachgeschäft alle Blätter, die beim Einstellen in die Vase ins Wasser reichen und prüft, ob überflüssige Seitentriebe, zu üppiges Laub, Knospen, die nicht mehr zum Erblühen kommen, sowie beschädigte Blätter und Blüten entfernt werden müssen.

Das Anschneiden

Erst dann schneidet man die Stiele an. Zum Anschneiden verwendet man immer ein scharfes Messer (nie eine Schere!), mit dem man alle Stiele einzeln schräg anschneidet.

Ausnahmen:

  • Gehölze mit harten Stängeln verlangen eine Sonderbehandlung. Hier legt man mit einem etwa 10 cm langen Schrägschnitt das Mark frei oder spaltet die Stiele in gleicher Höhe. Verholzte Zweige, die erblühen sollen, werden ca. zehn Sekunden in kochendes Wasser gehalten (Forsythien, Kirschzweige, Flieder usw.)
  • Achtung: Mohnblumen und alle Euphorbienarten (Wolfsmilchgewächse) vertragen das Anschneiden schlecht. Entweder schneidet man sie deshalb nicht an, oder man taucht unmittelbar nach dem Anschneiden das Stielende (ca. 10 cm) in heißes Wasser oder brennt das Stielende mit einem Feuerzeug an. Da diese Blumen nämlich beim Anschneiden einen klebrigen Milchsaft absondern, muss dafür gesorgt werden, dass das Zellplasma gerinnt und die Leitstellen frei bleiben. – Die gleiche Sonderbehandlung ist übrigens auch für Sonnenblumen gut!

Schlaffe Blumen

Sind Schnittblumen schlaff oder lassen die Köpfe hängen, kann man die Wasseraufnahme zusätzlich zu mobilisieren. Dazu stellt man die frisch angeschnittenen Blumen einige Minuten (je nach Stiellänge 5-15 cm tief) in 50-60 Grad warmes und unmittelbar danach in lauwarmes Wasser. Dieser Trick funktioniert auch bei Blütenzweigen.

Ganz generell können Schnittblumen auch zu neuem Leben erweckt werden, wenn man ihnen für drei bis vier Stunden eine straffe Hülle aus Papier umlegt. Dabei ist darauf zu achten, dass das Papier nicht ins Wasser reicht, da sonst an empfindlichen Blättern und Blüten Flecken entstehen.

In Kombination wirken die oben genannten beiden Maßnahmen besonders gut.

Wichtig!
Nicht zuletzt sollte man sich folgende Regeln beachten:

  • Wählen Sie eine genügend große Vase und füllen Sie sie so, dass der Strauss bis zur Bindestelle im Wasser steht (Rosen bis zur Hälfte des Stieles).
  • Der Zusatz von Frischhaltemittel hilft nicht nur, das Blumenwasser geruchfrei zu halten. Es wirkt auch der im Sommer vermehrten Bakterienbildung entgegen. Der Zuckeranteil ist Nahrung für die Blumen und verbessert  bei knospiger Ware das Aufblühen. Wenn Sie dem Vasenwasser allerdings Frischhaltemittel beigeben, muss es nicht mehr gewechselt sondern nur noch nachgefüllt werden.
  • Schnittblumen sollten nicht an der prallen Sonne (vor allem nicht hinter Fensterscheiben) aufgestellt werden. Möglichst kühle Standorte sind zu bevorzugen.
  • Schnittblumen vertragen keinen Durchzug.
  • Stellen Sie Blumen nie in die Nähe von Obst. Denn dessen Reifegas (Äthylen) bewirkt, dass Blumen rascher welken.
  • Die Blumenvasen sollten immer sehr sauber gehalten werden. Beim täglichen Wasserwechsel müssen auch die Stiele unter dem laufenden Wasserhahn gut abgespült werden. Dies ist vor allem im Sommer sehr wichtig.

Abschließend sei noch erwähnt, dass verwelkte Blüten und Blätter täglich entfernt werden sollten. Denn sie beeinträchtigen nicht nur das Aussehen eines Straußes, sondern bringen sie auch die andern Knospen und Blumen schneller zum Verblühen.

Tipp: Kukident oder Correga Tabs eignen sich wunderbar, um Vasen zu säubern (einfach über Nacht einweichen, dann spülen). Zusätzlich lassen sich ziselierte Vasen so reinigen, dass man wenig Sand und Wasser einfüllt und dann einfach schüttelt!