Tips zur Topfpflanzenpflege

Topfpflanzen werden mit den Augen gekauft. Leider wird dabei oft zu wenig bedacht, dass auch sie Lebewesen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen sind. Überlegen Sie deshalb vor dem Kauf, wie die Lichtverhältnisse, die Sommer- und Wintertemperaturen sowie die Luftfeuchtigkeit des künftigen Standortes sind und teilen Sie das dem Floristen oder der Floristin mit. Die häufigsten Probleme und Fragen seien allerdings schon hier beantwortet:

Licht

Der Lichthunger der Pflanzen kann gar nicht wichtig genug genommen werden. Denn selbst die im Handel befindlichen Pflanzen mit geringeren Lichtansprüchen kümmern häufig, weil ihr Lichtbedürfnis unterschätzt wird. Steht eine Pflanze 2-3 m vom Fenster entfernt, ist dort nur noch 10 Prozent der Freilandstrahlung vorhanden. Hier helfen spezielle Pflanzenlampen. Die benötigten Luxwerte (Lichtwerte) liegen je nach Pflanzenart bei 800 - 1000 Lux. An trüben Tagen und im Winter sind 8-10 Stunden Zusatzbeleuchtung erforderlich. Ohne genügend Licht können Pflanzen weder Wasser noch Nährstoffe verarbeiten.

Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit

Sie spielen beim Pflanzenwachstum ebenfalls eine wichtige Rolle. Viele Zimmerpflanzen stammen aus Gebieten, in denen die Luftfeuchtigkeit bei 90 Prozent liegt. Im Wohnraum beträgt sie - besonders im Winter - meist nur 40. Kommen Temperaturen von 20-25 Grad hinzu, muss die Luftfeuchtigkeit durch das Aufstellen von Verdunstungsgefässen auf der Heizung und zwischen den Pflanzen erhöht werden. Diese gleichmässige Verdunstung ist den Pflanzen zuträglicher als das Übersprühen, durch das auch die Möbelstücke leiden können. Zudem vertragen einige Pflanzen keine Feuchtigkeit auf Blättern und Blüten.

Wasser

Wasser ist lebensnotwendig für alle Pflanzen. Es lassen sich jedoch keine festen Giessregeln aufstellen. Grundsätzlich gilt: Kakteen und Sukkulenten brauchen weniger Wasser. Pflanzen mit grossen Blättern und vielen Blüten verdunsten viel und verlangen entsprechend hohe Wassergaben. Pflanzen mit dickfleischigen Wurzeln wie Asparagus, Clivien und Grünlilien können eine Durststrecke besser verkraften als andere. Bei Pflanzen aus der Familie der Ananasgewächse, die in der Mitte einen Blatttrichter haben (z.B. Billbergien und Guzmanien) sollte ständig Wasser im Trichter stehen, während der Topfballen nicht so feucht zu halten ist. Was das Giessen anbelangt, vertragen es die meisten Pflanzen, wenn sie von oben begossen werden. Mit Hilfe ihrer Saugwurzeln sind sie jedoch auch in der Lage, Wasser aus dem Cachepot oder dem Untersetzer aufzusaugen. Aber Achtung: Wasser, das aus diesen Behältnissen in zwei Stunden nicht aufgesaugt ist, muss ausgeschüttet werden. Bei stehender Nässe sterben die feinen Haarwurzeln nämlich ab und die Pflanzen vertrocknen, obwohl sie im Wasser stehen.

Giessmenge und -häufigkeit hängen wesentlich von der Raumtemperatur ab. Es gilt nach wie vor die alte Regel, mit dem Finger die Feuchtigkeit des Topfballens zu prüfen, um festzustellen, ob Wasser gebraucht wird oder nicht. Achtung: Pflanzen werden eher zu viel als zu wenig gegossen. Warten Sie deshalb im Zweifelsfalle lieber noch etwas zu.

Dünger

Natürlich benötigen Pflanzen in der Wachstumszeit, die bei den meisten zwischen Frühjahr und Herbst liegt, regelmässige Düngegaben. Die handelsüblichen Pflanzendünger haben sich bewährt. Achtung: Keine trockenen Pflanzen düngen (Verbrennungsgefahr für die Wurzeln!).

Töpfe

Schnellwüchsige Pflanzen beanspruchen jedes Jahr einen grösseren Topf, andere sind alle zwei bis drei Jahre mit einem grösseren zufrieden. Folgendes ist wichtig: Pflanzen umgekehrt halten und den Topf auf eine Holzkante aufschlagen. So lässt sich der Topf entfernen, ohne die Wurzeln wesentlich zu verletzen. Der neue Topf sollte 2-3 Nummern grösser sein. Bei zu grossen Töpfen können die Wurzeln die Erde nicht durchziehen, bevor sie versauert. Nur saubere Töpfe verwenden. Zudem sollte das Abzugsloch mit einer Tonscherbe oder einem flachen Stein bedeckt werden, damit das überflüssige Giesswasser sich dort sammeln und abfliessen kann. Tontöpfe vor Gebrauch unbedingt wässern, sie entziehen sonst der Erde die Feuchtigkeit.

Substrat

Für Kakteen und Sukkulenten empfiehlt sich eine Mischung von zwei Dritteln Erde und einem Drittel Sand; Orchideen lieben das Beimischen von Moos und kleinen Holzstückchen; und Farne haben einen fasrigen Boden gern, wofür Torf oder Lauberde aus dem Wald beigemischt werden kann. Tipp: Am Besten kaufen Sie Spezialerden aller Art im Fachhandel; denn dort sind Sie sicher, dass Sie die richtige Mischung erhalten.

Übrigens: Pflanzen, die einen richtigen Standort haben und optimal gepflegt werden, sind vor Schädlingsbefall sicher!